Palliativpflege ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Betreuung, Pflege und Versorgung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder weit fortgeschrittenen Erkrankungen. Das Ziel der Palliativpflege ist es, die bestmögliche Lebensqualität für Patienten und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase zu erreichen.

Bedeutung der Palliativpflege

Die Palliativpflege umfasst folgende Aspekte:

• Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen
• Psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung
• Erhalt der Würde und Selbstbestimmung des Patienten
• Unterstützung der Angehörigen während der Erkrankung und in der Trauerzeit

Wann ist Palliativpflege notwendig?

Palliativpflege wird in folgenden Situationen in Betracht gezogen:

1. Bei fortgeschrittenen und fortschreitenden unheilbaren Erkrankungen, wie:

   • Krebserkrankungen im Endstadium
   • Schwere Organversagen (z. B. Herz, Lunge, Leber)
   • Fortgeschrittene neurodegenerative Erkrankungen

2. Wenn die krankheitsmodifizierende (ursächliche) Therapie nicht mehr im Vordergrund steht

3. Wenn die Lebenserwartung auf Tage, Wochen oder Monate gesunken ist

4. Bei einer Therapiezieländerung, wenn keine kurativen Maßnahmen mehr indiziert sind

Es ist wichtig zu betonen, dass Palliativpflege nicht nur in den letzten Tagen oder Wochen des Lebens relevant ist. Sie kann auch frühzeitig im Krankheitsverlauf eingesetzt werden, parallel zu anderen lebensverlängernden Therapien.

Die Entscheidung für Palliativpflege basiert auf der medizinischen Indikation und dem Wunsch des Patienten. Nicht alle Sterbenden benötigen eine spezialisierte Palliativversorgung; schätzungsweise 10 % der Patienten am Lebensende erhalten diese besondere Form der Betreuung.

Palliativpflege ermöglicht es Menschen mit unheilbaren Erkrankungen, ihre verbleibende Zeit würdevoll und mit bestmöglicher Lebensqualität zu verbringen, unterstützt durch ein interdisziplinäres Team von Fachkräften.